Beschäftigte der HöMS beim Austausch mit dem Ensemble

Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

HöMS besucht das Bühnenstück „NSU 2.0“ des Schauspiels Frankfurt

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HöMS besucht das Bühnenstück „NSU 2.0“ des Schauspiels Frankfurt

Wiesbaden. Am 1. März 2023 besuchte eine Delegation der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit das Theaterstück „NSU 2.0“ am Schauspiel Frankfurt.

Die heterogene Besuchergruppe bestehend aus Studierenden, Lehrkräften des Fachbereiches Polizei, Dekan sowie Vertreterinnen und Vertretern der polizeilichen Zentren der HöMS schauten sich gemeinsam mit dem Präsidenten Dr. Walter Seubert die Aufführung an.

Der Regisseur und Autor Nuran David Calis beschäftigt sich seit langer Zeit mit dem Phänomen des NSU Terrors und will in seinem Werk die Strukturen dahinter offenlegen.

Das Theaterstück „NSU 2.0“ trägt durch seine Sichtbarmachung von Ursachen und Konsequenzen rechtsextremer Angriffe zur politischen Bildung für alle Schichten der Zivilgesellschaft bei und ermöglicht so eine offene und persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema der rechtsextremen Bedrohung.

Der Fokus des Publikums soll auf den Opfern von Drohungen und rechtsextremer Gewalt liegen und die Sichtweise auf den Bereich des rechten Terrors sensibilisieren.

Die Inszenierung bietet den Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit, Zusammenhänge und Hintergründe der Taten sichtbar zu machen, diese hautnah auf der Bühne zu erleben und somit einen Einblick zu Motiven sowie Gedankenwelt der Täterinnen und Täter zu gewinnen.

„Ich begrüße es, dass die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit sich mit solch einem wichtigen politischen Thema unserer Gesellschaft auseinandersetzt und hierfür unsere Vorstellung »NSU 2.0« besucht“, so der geschäftsführende Intendant des Schauspiel Frankfurt Anselm Weber

Im Anschluss an die Vorstellung hatten die Beschäftigten der HöMS die Möglichkeit, das Ensemble und die Dramaturgin Julia Weinreich kennenzulernen, was ihnen einen noch tieferen Blick hinter die Kulissen ermöglichte.

Es entwickelte sich eine intensive Gesprächsrunde. In dieser fand ein Austausch von praktischen Situationen der Studierenden aus deren Dienst sowie die Vorstellung von Inhalten des Curriculums aus dem Studium durch Lehrende, im Dialog mit den Erfahrungen aus dem persönlichen Umfeld der Schauspielerinnen und Schauspieler statt.

„Der Besuch des Bühnenstückes NSU 2.0 ist für mich ein wichtiger Baustein für den zivilgesellschaftlichen Dialog, der für die Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus von elementarer Bedeutung ist und dem wir uns als Hochschule besonders verpflichtet fühlen“, betonte der Präsident der HöMS Dr. Walter Seubert.

Die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit leistet ihren Beitrag, um den Anregungen und Empfehlungen des Abschlussberichts der Expertenkommission „Verantwortung der Polizei in einer pluralistischen Gesellschaft“ Rechnung zu tragen. Die entschlossene Bekämpfung insbesondere des Rechtsextremismus und von extremistischen Einstellungen innerhalb von Polizei und öffentlicher Verwaltung ist eines ihrer erklärten Ziele.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich proaktiv mit dem Themenkomplex des sogenannten NSU 2.0 sowie Rechtsextremismus und Rassismus auseinandersetzen und somit Raum für eine Selbstreflexion sowie Sensibilisierung für das Thema Rechtsextremismus schaffen. Dadurch wird der hohe Stellenwert dieses gesellschaftspolitisch bedeutsamen Themas deutlich. Die Hochschule hat den Auftrag, federführend bei der Entwicklung präventiver Ansätze und Maßnahmen zur politischen Bildung und Demokratiebildung zu sein. Sie bietet Bildungsangebote in den wichtigen Themenfeldern Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt an.

Als zentrale Hochschule des Landes Hessen für die Aus- und Weiterbildung von Polizei und Verwaltung ist sie die richtige Einrichtung für diese wichtige Aufgabe.

Die Studierenden sollen frühzeitig extremistische Einstellungen erkennen lernen sowie eine kollektive Kultur des Hinsehens entwickeln, um mit ihrem Verhalten für die freiheitliche demokratische Grundordnung unseres Staates sowie für eine demokratische Zivilgesellschaft aktiv einzutreten. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz in der politischen Bildung und Begleitung. Das vermittelte Wissen im Studium mit Schwerpunktsetzung in den Themen der gesellschaftlichen Pluralität, Interkulturellen Kompetenz sowie zur Ursachenforschung und Sensibilisierung gegen Rechtsextremismus, sollte kontinuierlich weiterentwickelt werden. Darüber hinaus gehört auch der Erwerb und Erhalt persönlicher und sozialer Kompetenzen beginnend mit der Aus- und Fortbildung, bei der Begleitung während des Praktikums bis hin zur beruflichen Sozialisation.

Diese Transferleistung ist dabei in vorhandene Aus- und Fortbildungsangebote und Strukturen innerhalb und außerhalb der Hochschule zu integrieren. Dadurch soll zukünftig die Stärkung demokratischer Einstellungen bei Beschäftigten der Polizei und öffentlichen Verwaltung erfolgen.

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