Das Netzwerk Politikwissenschaft der Hessischen Polizei (POLPOL) hat am 04.07.2022 an der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) über sein Selbstverständnis beraten und entsprechende Grundsätze/Leitlinien entwickelt. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten sich demnach nicht lediglich auf die Aufgaben klassischer politischer Bildungsarbeit beschränken, sondern darüber hinaus weitere fachliche Ziele des Netzwerks definieren. Durch die Festlegung derartiger Ziele wird die fachliche Identität und das Selbstverständnis der Mitglieder umrissen, um die vorhandenen Kompetenzen bestmöglich in die Hessische Polizei einbringen zu können. Das Netzwerk sieht sich hierbei in einer Schnittstellen- und Brückenfunktion zwischen anwendungsbezogener Polizeiarbeit und theoretisch-phänomenologischem Wissenstransfer. Es fördert den Dialog und Austausch zwischen polizeilichen, behördlichen, zivilgesellschaftlichen und forschungsbezogenen Institutionen und setzt sich für eine offene, demokratische Polizei als Teil unserer pluralistischen Gesellschaft ein.
Das Netzwerk besteht aus Personen, die sich mit politikwissenschaftlich relevanten Themen und Fragestellungen mit Bezug zur Hessischen Polizei auseinandersetzen. Diese verfügen über
- eine politikwissenschaftliche Ausbildung und/oder
- haben eine Funktionsstelle innerhalb der Hessischen Polizei inne, die eine politikwissenschaftliche Expertise voraussetzt (bspw. wissenschaftliche Mitarbeitende der PMK-Prävention in den Präsidien) und/oder
- das Fach Politik in Aus- u. Fortbildung lehren.
Die Zusammensetzung des Netzwerks gestaltet sich vor diesem Hintergrund fachlich interdisziplinär und operativ vielfältig. Die spezifische Bandbreite der Kompetenz- und Arbeitsfelder ist den Selbstdarstellungen der Personen aus dem Netzwerk zu entnehmen. Die ausgeprägte innere Heterogenität des Netzwerks wird durch die Mitglieder als komplementäre Wissensressource verstanden. Aus dieser Vielfältigkeit von Kompetenzen und organisationalen Perspektiven ergeben sich die zentralen Ziele des POLPOL-Netzwerks:
- Theorie-Praxis-Transfer
- Verzahnung von Lehre und Forschung mit den operativen Zuständigkeitsbereichen innerhalb der Hessischen Polizei
- Beidseitige Vermittlung sowohl kritischer Positionen aus der Öffentlichkeit gegenüber polizeilichen Akteurinnen und Aktuere als auch der polizeilichen Perspektive auf gesellschaftspolitische Herausforderungen.
- Ausrichtung von wissenschaftlichen Symposien, Panels und Fachkonferenzen unter Einbezug externer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
- Erstellung und Veröffentlichung von Analysen und working papers.
- Einbringen politikwissenschaftlicher Expertise, vor allem in polizeilich unklaren Lagen mit politischen Implikationen.
- Kompetenznetzwerk
- Redaktionelle Begleitung von Analysen und working papers, die aus dem Netzwerk hervorgegangen sind.
- Einbezug politikwissenschaftlicher Expertisen und Kompetenzen bei aktuellen Konflikten in der Praxis.
- Stärkung der Sichtbarkeit von Kompetenzen
- Stärkung von Prozessen, die einen standardisierten Einbezug politikwissenschaftlicher Fachlichkeit innerhalb der Polizei ermöglichen.
- Darstellung fachlicher Kompetenzen aller Kolleginnen und Kollegen, um ihre Sichtbarkeit als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu steigern und Nutzbarmachung zu gewährleisten.
- Die fachlich-kritische Begleitung von Prozessen
- Beratung und Begleitung organisationaler Prozesse im Lichte einer dynamischen Einwanderungsgesellschaft und zur Festigung als auch Weiterentwicklung nachhaltiger demokratischer Resilienz.
- Einbringen und Vermitteln des aktuellen politikwissenschaftlichen Forschungsstandes.
- Anlass- und projektbezogene Netzwerkkooperationen (intern/extern)
- Austausch und Zusammenarbeit sowohl mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (außerhalb der Polizei) als auch mit Polizeiforscher*innen deutschlandweit sowie in internationaler Perspektive.
- Austausch und Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Institutionen.