Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

HöMS gegen Antisemitismus und Diskriminierung in jeglicher Form

In der Zeit vom 3. Juli bis 9. Juli 2024 wird die Wanderausstellung „Du Jude - Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“ als Leihgabe der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. am Standort Wiesbaden der HöMS präsentiert. Die Ausstellung wird im Zeitraum vom 14. Mai bis zum 25. Juli 2024 an allen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen zu Gast sein.

In der Zeit vom 3. Juli bis 9. Juli 2024 wird die Wanderausstellung „Du Jude - Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“ als Leihgabe der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. am Standort Wiesbaden der HöMS präsentiert. Die Ausstellung wird im Zeitraum vom 14. Mai bis zum 25. Juli 2024 an allen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen zu Gast sein.

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 3. Juli, zu der zahlreiche Interessierte gekommen waren, betonte der Präsident der HöMS, Dr. Walter Seubert, im Rahmen seiner Begrüßung:

„Die Erscheinungsformen der Judenfeindlichkeit sind unterschiedlich und gegenwärtig. Unsere Hochschule wendet sich entschieden gegen Antisemitismus und Diskriminierung in jeglicher Form. Unser Auftrag ist es, federführend bei der Entwicklung präventiver Ansätze und Maßnahmen zur politischen Bildung und Demokratiebildung zu sein. Wir bieten Bildungsangebote in den wichtigen Themenfeldern Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt an. Die Studierenden sollen frühzeitig extremistische Einstellungen erkennen lernen sowie eine kollektive Kultur des Hinsehens entwickeln, um mit ihrem Verhalten für die freiheitliche demokratische Grundordnung unseres Staates sowie für eine demokratische Zivilgesellschaft aktiv einzutreten. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz in der politischen Bildung und Begleitung.“

In seiner anschließenden sehr eindringlichen Rede schilderte der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Wiesbaden, Steve Landau:

„Antisemitismus ist nicht nur eine abstrakte Bedrohung, sondern eine Realität, mit der viele von uns tagtäglich konfrontiert sind. Antisemitismus ist mitten im Alltag. Im Vergleich zu 2022 gab es im Jahr 2023 83% mehr antisemitische Vorfälle. Diese Zahlen sind nicht nur Statistik. Sie repräsentieren echte Menschen, die Opfer von Hass und Diskriminierung geworden sind. Jeder einzelne Vorfall ist ein Angriff auf die Werte, die wir als Gesellschaft hochhalten: Respekt, Vielfalt und Menschenwürde.“

Die Ausstellung beleuchtet zunächst die Gegenwart des jüdischen Lebens, vor allem in Deutschland, zeigt die Definition von Antisemitismus auf und behandelt die grundsätzlichen Mechanismen von Diskriminierung.

Es wird deutlich, wie sich Antisemitismus historisch entwickelt hat und dass es eine lange antisemitische Tradition gibt, unter anderem in der christlichen Religion und der Philosophie. Nach Ende des Nationalsozialismus haben sich die Erscheinungsformen des Antisemitismus grundlegend gewandelt. Zwar gibt es nach wie vor sehr offene, klassische Formen, doch hat die Tabuisierung des Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland dazu geführt, dass er seither nicht mehr in der bis dahin gewohnten Weise, sondern auf Umwegen geäußert wird.

Dabei werden immer wieder auch Stereotype aufgegriffen, die aus dem klassischen Antisemitismus bekannt sind, sei es judenfeindliche Äußerungen in der Schule, in den sozialen Netzwerken, in der Musik oder beim Sport.

Die Ausstellung leistet einen Beitrag zur antisemitismuskritischen Bildungsarbeit, indem sie nicht nur eine Einführung in das Thema Antisemitismus bietet, sondern einen eingehenden Einblick in seine verschiedenen Facetten, darunter die des Antijudaismus, modernen Antisemitismus oder auch israelbezogenen Antisemitismus gibt. Sie verdeutlicht die historische Verankerung antisemitischer Vorurteile und deren Fortwirken bis in die Gegenwart.

Das Ziel ist nicht nur zu informieren, sondern zum Nachdenken anzuregen und dabei zu helfen, Antisemitismus im Alltag überhaupt erkennen zu können.

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