Die neue Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) wurde am 1. Januar 2022 gegründet und unterstützt seitdem, wie zuvor bereits die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung, das Verbundprojekt MISRIK, dass im August 2021 begonnen und eine Laufzeit von drei Jahren hat. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" geförderte Forschungsprojekt "MISRIK" befasst sich mit Memen, Ideen und Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation. Es untersucht interdisziplinär, wie rechte und rechtsextreme Aktivistinnen und Aktivisten online, vor allem in sozialen Medien und auf Imageboards, ihre Ideen mittels Memen (multimodale Text-Bild-Arrangements, die sich insbesondere in sozialen Netzen verbreiten) weitertragen, dadurch neue Befürworterinnen und Befürworter gewinnen und wie sie auf besondere Ereignisse wie zum Beispiel Anschläge, im Netz reagieren.
Die gesammelten Ergebnisse sollen dann in Lehrveranstaltungen von Hochschulen sowie Polizeiakademien, Handreichungen für Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftliche Präventionsangebote einfließen.
Dr. Georgios Terizakis, Professor für Politikwissenschaft an der HöMS, ist von Anfang an federführend bei diesem Projekt dabei und forscht in Zusammenarbeit mit Ethnologinnen und Ethnologen der Universität Mainz, dem Informatik-Fachbereich Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) sowie Mitarbeitenden der Kultur- und Wissenssoziologie und der Theoretischen Philosophie von der Technischen Universität Darmstadt. Die Projektkoordination obliegt dem Philosophen Dr. Kai Denker (TU Darmstadt).
Weitere Partnerorganisationen, die im Projekt eingebunden sind und im engen Kontakt zu den Verbundpartnerinnen und Verbundpartnern stehen sind:
- die Amadeu-Antonio Stiftung und die Schader-Stiftung,
- die Polizeiakademien Niedersachsens (AKNI) und Hamburgs (AKHH),
- Mitarbeitende der Landeskriminalämter Hessens, Nordrhein-Westfalens, Schleswig-Holsteins, Bayerns und aus Rheinland-Pfalz
Das Forschungsprojekt MISRIK hat sich, die eindeutige Analyse (neu-)rechter Meme-Kommunikation in und um den Bereich der sozialen Medien, zum Ziel gesetzt.
Die Rechtsextremismusforschung weist in diesem Bereich einen Bedarf auf. Durch das Verstehen rechter Memes mit ihren spezifischen Eigenlogiken kann das Projekt MISRIK nicht nur einen Beitrag dazu leisten, einen Teil der bestehenden Forschungslücke zu schließen, sondern dient gleichzeitig dazu, die Erkenntnisse aufzubereiten und für die polizeiliche und zivilgesellschaftliche Aus- und Fortbildung nutzbar zu machen. Vortragsreihen, Workshops und Lehrmodule sind bereits in Planung.