Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

Studienfahrt Thüringen – Eine Spurensuche

In der Zeit vom 28. bis 30. April 2025 unternahmen insgesamt 27 Studierende des Fachbereichs Verwaltung der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) aus Kassel, unter der Leitung ihrer Dozenten Dieter Hahn und Prof. Dr. Björn Rüdiger, eine spannende und lehrreiche Studienfahrt nach Thüringen. Ziel der Reise war es, historische, kulturelle und rechtliche Aspekte des Nachbar-Bundeslandes zu erkunden.

Tag 1: Ankunft in Eisenach und Besuch der Wartburg

Erstes Etappenziel war Eisenach, wo die Gruppe durch einen Vertreter des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) eingehend über die Endlagersuche und die damit verbundenen Herausforderungen für die Verwaltung informiert wurde.

Nach einer Stadtführung durch die historische Innenstadt, machten sich die Studierenden auf den Weg zur Wartburg, einem der bedeutendsten Wahrzeichen Thüringens. Die mittelalterliche Burg ist eng mit der deutschen Geschichte verbunden, insbesondere mit Martin Luther, der hier das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.

Während der Führung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke in die Architektur der Burg, ihre Geschichte und ihre Bedeutung als kulturelles Zentrum und als Symbol der deutschen Einheit. Besonders beeindruckend waren die Aussicht vom Burgfelsen auf die umliegende Landschaft sowie die Erzählungen über das mittelalterliche Leben auf der Burg.

Tag 2: Besuch beim Bundesarbeitsgericht in Erfurt und Einblicke in die Rechtsprechung

Der zweite Tag stand zunächst im Zeichen der Rechtspflege. Nach einem Frühstück machten sich die Studierenden auf den Weg nach Erfurt, wo das Bundesarbeitsgericht seinen Sitz hat. Dort wurden sie herzlich empfangen und erhielten eine Einführung in die Aufgaben und die Bedeutung des Gerichts.

Besonders spannend war die Teilnahme an zwei Verhandlungen, bei denen die Studierenden den Bundesrichtern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen durften. Die Verhandlungen behandelten aktuelle, arbeitsrechtliche Fragestellungen, was den Teilnehmenden einen einzigartigen Einblick in die Praxis der Rechtsprechung ermöglichte.

Nach den Verhandlungen hatten die Studierenden die Gelegenheit, mit einer Richterin vom BAG und Mitarbeitenden der Gerichtsverwaltung ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und mehr über die Abläufe am höchsten deutschen Arbeitsgericht zu erfahren.

Moderne Fassade des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt

Am Nachmittag wurde die historische Altstadt der Thüringer Landeshauptstadt erkundet. Die mittelalterlichen Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt zählen seit 2023 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Tag 3: Gotha, Herleshausen und die deutsche Teilung

Der letzte Tag begann mit einem Besuch in Gotha, einer Stadt mit reicher Geschichte und bedeutenden kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die Studierenden erkundeten das Schloss Friedenstein sowie die historische Altstadt.

Anschließend fuhren sie nach Herleshausen, wo die Gedenkstätte WERRAGrenzPark besichtigt wurde. Diese Gedenkstätte erinnert an die deutsche Teilung und die Fluchtversuche aus der DDR. Die Ausstellung vermittelte den Teilnehmenden eindrucksvoll die Geschichte der deutschen Teilung und die Bedeutung der Grenzregionen.

Studiengruppe vor einer Informationstafel im WERRAGrenzPark

Unterkunft und abendliche Vorträge

Während der gesamten Reise verpflegten sich die Studierenden selbst in ihrer Unterkunft, was den Zusammenhalt unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stärkte und die Selbstständigkeit förderte.

Haribo-Verpackungen mit Abbildungen von Gebäuden und Personen aus der Thüringer Geschichte

In den Abendstunden wurden weitere Vorträge gehalten, die den Thüringen Wald, die demografische Entwicklung in Ostdeutschland und die Historie des Bundeslandes zum Thema hatten. Die im Studium erworbenen Kenntnisse konnten so vertieft und um interessante Praxiserfahrungen ergänzt werden.

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