Die Arbeit an ungeklärten Kapitaldelikten ermöglicht es unseren Studierenden, die Bedeutung einer sorgfältigen Ermittlungsarbeit zu erkennen und zu verstehen, dass sich auch nach vielen Jahren noch neue Ansätze für die Aufklärung eines Mordfalls (Cold Case) bieten können.
Zur Überprüfung eines Falls gehört dabei nicht nur eine Exkursion zum Tatort, sondern auch die Arbeit mit echten Akten, Karten- und Bildmaterial. Weil die Analyse komplexer Spurenbilder eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen erfordert, können dabei übergeordnete Zusammenhänge erkannt werden, die das Studium um viele praktische Erfahrungen bereichern. Das bereits erlernte Wissen lässt sich somit an einem echten Fall anwenden, ohne dass eine festgelegte Lösung vorgegeben ist. Das Ziel des Moduls „Cold Cases“ an der HöMS ist es deswegen auch, eine Verbindung zwischen wissenschaftlichen und praktischen Studieninhalten zu schaffen und diese über die Praktika hinaus, verstärkt in die Ausbildung zu integrieren. Dabei helfen insbesondere ein Workshop des Bundeskriminalamtes zur Gestaltung eines Fahndungsplakates in Cold Cases sowie Gespräche mit den zuständigen Ermittlern zu den jeweiligen Fällen.
Der erste Fall des Moduls „Cold Case - Frieda“ an der HöMS wurde am 22.01.2025 bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“ live vorgestellt. Es handelte es sich um den Fall eines vor 25 Jahren tot aufgefundenen weiblichen Säuglings. Die Studierenden gaben dem toten Mädchen bei der Wiederaufnahme der Ermittlungen den Namen Frieda, durften beim Erstellen des Drehbuchs mitwirken, Ideen einbringen und konnten ebenfalls in Unterföhring während der Sendung dabei sein. Dabei erlebten sie hautnah, wie die älteste und erfolgreichste Fahndungssendung Deutschlands abläuft. Weiterhin bekamen sie die Möglichkeit, den Fernsehmoderator Rudi Cerne kennen zu lernen und ebenso die anderen mitwirkenden Ermittlerinnen und Ermittler der Sendung zu treffen und hinter die Kulissen zu schauen.