Lehrende von unterschiedlichen Polizeihochschulen folgen der Einladung, praxisorientiert Methoden der Menschenrechtsbildung kennenzulernen und diese für ihre Zielgruppe und Fachdisziplin zu adaptieren. Vom 13. bis zum 14. November 2025 fand am Campus Mühlheim der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) ein bundesweiter Didaktik-Workshop zur Menschenrechtsbildung im Polizeistudium statt.
Der Menschenrechtsbildung kommt in der polizeilichen Aus- und Fortbildung eine wichtige Rolle zu. Der Staat ist verpflichtet, einzelne Menschen nicht an der Ausübung ihrer Rechte zu hindern, sie vor Eingriffen Dritter in ihre Rechte zu schützen sowie ihnen die Ausübung der Menschenrechte durch positive Maßnahmen zu ermöglichen. Dabei müssen Eingriffsbehörden in Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols jedoch auch regelmäßig in Rechte Einzelner eingreifen. Ein das alltägliche Handeln leitendes Verständnis des menschenrechtlichen Spannungsfeldes zwischen dem Schutz von und dem Eingriff in Rechte und von den damit notwendig verbundenen Risiken polizeilichen Handelns ist für Pflichtentragende eines demokratisch verfassten Staates unverzichtbar.
In drei Phasen wurden konkrete Methoden erprobt und erläutert. Erstens wurde Bildung über Menschenrechte anhand eines Experiments zu Gerechtigkeitsfragen durchgeführt und angeleitet. Eine zweite, aus der Demokratiebildung stammende, inkludierende Methode wirkt für Bildung durch Menschenrechte. Drittens wurde vorgestellt, wie angeleitet werden kann, Diskriminierung entgegenzutreten und somit Bildung für Menschenrechte zu praktizieren.
Dieser Workshop ergänzte eine Kooperation zwischen der HöMS und dem Deutschen Institut für Menschen-rechte e.V., (DIMR) Berlin. Einführende und begrüßende Worte an die angereisten Lehrenden unterschiedlicher Polizeihochschulen richteten Tim Haini, Studiendekan des Fachbereiches Polizei der HöMS, sowie Michael Schwandt, Leiter der Abteilung Menschenrechtsbildung des DIMR. Die Konferenz wurde gemeinsam von Cornelia Rotter, Sabine Bäcker und Sonja John (HöMS) sowie Lisa Heemann und Michael Schwandt vom DIMR organisiert und durchgeführt.