Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

Hessen zu Gast in Kasachstan

Auf Einladung der Akademie der Generalstaatsanwaltschaft Kasachstans in Koshny, waren Frau Akademische Oberrätin Dr. Hande Abay Gaspar, Hauptkommissar Waldemar Regner und Polizeidirektor Matthias Mai, zu Gast in der Hauptstadt Astana. Das vom 25.-27.11.2025 angelegte Seminar, zu dem die Mitarbeitenden unserer Hochschule als Referentin und Referenten eingeladen waren, wurde im Rahmen des PREVECA II – Projekts der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt und finanziert. Die Teilnehmenden waren Staatsanwälte aus allen Regionen des Landes, das mit immerhin 2,7 Mio qkm das größte Binnenland und insgesamt das neuntgrößte Land der Welt ist.

Im Rahmen des zweitägigen Seminars wurden zentrale Aspekte aus drei Themenfeldern beleuchtet: die Polizei als Organisation und ihr Selbstverständnis, Führung in der Polizei sowie Forschung in und über die Polizei. Im ersten Themenblock standen die aktuellen Herausforderungen polizeilicher Arbeit, die sich wandelnden Anforderungen an zukünftige Polizeibeamtinnen und -beamte sowie Fragen zur Organisationsstruktur und zum Selbstverständnis der Polizei im demokratischen Rechtsstaat im Mittelpunkt. Der zweite Block widmete sich der Einführung des Führungsmodells Permalead und seiner Bedeutung für die polizeiliche Praxis. Im dritten Block wurden der aktuelle Forschungsstand der kritischen Polizeiforschung in Deutschland vorgestellt und die laufenden Arbeiten der Forschungsstelle Extremismusresilienz der HöMS erörtert. Als roter Faden zog sich kritisches Denken und eine reflektierte Fehlerkultur durch alle Themenbereiche hindurch.

Bei einem Rundgang durch die Akademie konnten sich die hessischen HöMS-Mitarbeitenden davon überzeugen, dass die IT auf dem neuestem Stand ist und die Trainings angehender Staatsanwälte stark IT-basiert erfolgen. In sehr offener Atmosphäre äußerten sich die zur Fortbildung versammelten Staatsanwälte und Fachdozenten der dortigen Akademie zum Stand der Rechtsstaatlichkeit und zu Problemen von Polizei und Staatsanwaltschaften bei ihrer Aufgabenerfüllung. Zahlreiche themenbezogene Fragen zeugten vom großen Interesse der Teilnehmer an deutschen bzw. hessischen Regelungen und Verfahrensvorschriften der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, aber auch zu statistischen Fragen bis hin zu den Dienstabläufen. So dauerte die eigentlich kurz geplante Fragerunde deutlich länger als vorgesehen – und das, obwohl zahlreiche Teilnehmende anschließend eine mehr als 2.500 Kilometer lange Heimreise antreten mussten. Auch in den Seminarpausen entwickelten sich zahlreiche anregende und tiefgehende Gespräche. So wurde die Reise schließlich auch für die HöMS-Referentin und die HöMS-Referenten zu einer bereichernden Erfahrung.

Bei einem gemeinsamen Abendessen nach dem ersten Seminartag tauschten sich die Teilnehmenden weiter über Dienstliches, aber auch über Privates sowie regionale Ess- und Trinkgewohnheiten aus. So ist es in Kasachstan üblich, dass Pferdefleisch auf den Tisch kommt. Zahlreiche weitere Mahlzeiten, die für den europäischen Gaumen durchaus einen untypischen Geschmack haben, wollten probiert werden (und fanden teilweise Anklang).

Das GIZ begleitete die Reise der HöMS-Mitarbeitenden sehr intensiv und betreute vor Ort in vorbildlicher Weise. Ein großer Dank gilt daher dem Team des GIZ Kasachstan! Am letzten Tag organisierte das GIZ sogar eine mehrstündige Stadtrundfahrt durch die Millionenstadt Astana. Alles, das Seminar und die offenen Kontakte mit den Teilnehmenden und Akademielehrenden, die neuen kulinarischen Erfahrungen und die Stadtrundfahrt waren für Hande Aby Gaspar, Waldemar Regner und Matthias Mai sehr aufregend und inspirierend.

Am 28.11.2025 endete die Reise mit einer glücklichen Landung mit Air Astana am Frankfurter Flughafen.

Nachtimpression Astana
Bajterek-Turm; Wahrzeichen von Astana, Höhe 105m
Platz der Unabhängigkeit; LED-Installation
Zentralmoschee Astana, größte Moschee Zentralasiens
HöMS-Angehörige (vlnr.): Matthias Mai, Hande Abay Gaspar, Waldemar Regner
Gruppenbild mit GIZ-Mitarbeitenden und Repräsentanten der Akademie

Schlagworte zum Thema