310.653 Pflegebedürftige in Hessen sind in einen Pflegegrad eingestuft; davon werden 253.378 (81,6 %) zu Hause gepflegt. Jede elfte erwerbstätige Person ist einer Doppelbelastung durch den Beruf und die Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen ausgesetzt. Etwa ein Drittel von ihnen reduzieren ihre Erwerbstätigkeit aufgrund der Pflegeverantwortung. Die Sorge um den Arbeitsplatz und die Angst vor beruflichen Nachteilen werden Umfragen zufolge als ausschlaggebende Gründe gesehen, Pflegeverantwortung gegenüber dem Dienstherrn bzw. der Arbeitgeberin oder dem Arbeitgeber zu verschweigen.
Das wollen wir an der HöMS vermeiden!
Denn das Thema Pflege von Angehörigen wird immer wichtiger. Nicht jeder hat Kinder, aber jeder hat Eltern. Beschäftigte, die in Pflegesituationen geraten, brauchen in der Regel schnell Informationen und Klärung, wie sie Pflege und Berufstätigkeit verbinden können. Hierbei möchten wir unsere Beschäftigten durch entsprechende Hilfsangebote sowie ein entsprechendes Arbeitsumfeld bei der Übernahme dieser Verantwortung unterstützen und ein Stück weit entlasten.
Maßnahmen zu einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Pflege tragen dazu bei, Fehlzeiten betreuender oder pflegender Beschäftigter– z.B. wegen Veränderung der Pflegesituation – zu vermeiden und die Gesundheit und damit Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten. Aus diesem Grund hat sich die HöMS entschlossen, der Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration beizutreten. Mit der Unterzeichnung der „Pflege-Charta“ durch Herrn Dr. Walter Seubert hat sich die Hochschule noch einmal mehr dazu verpflichtet, auch diese Aufgabe aktiv anzugehen.
Die offizielle Verleihung der Urkunde erfolgte am 20.10.2022 im Haus der Wirtschaft in Frankfurt durch die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Anne Janz, an die insgesamt 15 Unterzeichner. Für die HöMS nahm die Gesundheitsmanagerin, Frau Dr. Nadine Will, diese stellvertretend entgegen.
Mit dem Beitritt erhielt die Hochschule die Möglichkeit, zwei Pflege-Guides ausbilden zu lassen. Neben Frau Marion Reinhold konnte Herr Tim Haini als Ansprechpersonen für betroffene Kolleginnen und Kollegen gewonnen werden. Sobald die beiden ihre Ausbildung zum Pflege-Guide abgeschlossen haben, werden sie sich ausführlich mit ihren Aufgaben und Unterstützungsangeboten vorstellen. Das Netzwerk, zu dem mittlerweile fast 300 Unternehmen aus Politik und Wirtschaft zählen, ermöglicht - durch den regelmäßigen Austausch und die Teilnahme an Kompetenztrainings - eine Unterstützung unserer Hochschule auf dem Gebiet der Pflege.