An der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) Campus Mühlheim konnte der Campusdekan Matthias Mai eine Delegation aus Kasachstan begrüßen.
Das vom Auswärtigen Amt beauftragte und durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführte Projekt zur Prävention von gewalttätigem Extremismus in Zentralasien arbeitet mit den Innenministerien und anderen Sicherheits- und Justizbehörden der Länder Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan auf der Suche nach modernen Ansätzen der Extremismusprävention zusammen. Dabei wird auch auf den internationalen Austausch gesetzt.
Vom 3. bis 6. Juli fand eine Studienreise für eine Gruppe von dreizehn Vertreterinnen und Vertretern des Innenministeriums, der Staatsanwaltschaft und des Nationalen Sicherheitskomitees Kasachstans nach Hessen statt. Teil dieser Gruppe waren leitende Beamtinnen und Beamte der Fortbildungsakademien dieser Behörden, darunter waren auch drei Polizeiakademien.
Zu den wichtigsten Zielen der Studienreise zählte der Einblick in die Polizeiausbildung in Hessen, sowohl unter strukturellen als auch praktischen Gesichtspunkten. Die HöMS bot sich hier als idealer Partner für einen akademischen Austausch an und am Campus Mühlheim hatten die Gäste die Gelegenheit, in einem Tagesprogramm theoretische und praktische Aspekte der Polizeiausbildung in Hessen kennenzulernen. Das Thema „Einstellung und Auswahlverfahren bei der Polizei Hessen“ wurde ausführlich durch die Leiterin des Zentrums für Nachwuchsmanagement Isabel Müller erläutert. Die Inhalte des Studiums, den Umgang mit besonderen Problemstellungen unter anderem bei der Auswahl der Bachelor Thesis sowie die Betreuung durch dezentrale Ansprechpersonen während der Studienzeit präsentierte der Dekan für den Fachbereich Polizei Frank Schneider.
Ein besonderes Augenmerk galt der Arbeit gegen Extremismus innerhalb der hessischen Polizei. Die kasachische Delegation zeigte großes Interesse an Erfahrungen zu Vorbeugung von Extremismus innerhalb der Sicherheitskräfte. Prof. Dr. Julian Junk sowie Dr. Eliane Ettmüller stellten in diesem Kontext die Forschungsstelle Extremismusresilienz vor und berichteten von den Studien, die bereits vom HKE in Hessen und von anderen Institutionen im Polizeibereich in Deutschland durchgeführt und publiziert wurden.
Die Forschungsstelle wird den Kontakt zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Delegation aus Kasachstan aufrechterhalten und weitere Austausch- und Projektmöglichkeiten gemeinsam eruieren.
Eine Einführung in die praktische Polizeiausbildung am Campus Mühlheim durch Stefan Wagner war ebenfalls lohnenswert, zumal in Kasachstan praktische Aspekte der Polizeiausbildung reformiert werden und man sich daher gerne über das hessische Konzept zum Einsatz- und Schießtraining informieren wollte.
Insgesamt konnte den kasachischen Gästen die Leistungsfähigkeit der HöMS im Bereich der Polizeiausbildung in Theorie und Praxis umfassend präsentiert werden.