Logo für das Projektes „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“ (MISRIK) . Der Schriftzug Misrik mit der Darstellung eines Handys  in den Farben Blau und Rot.

Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

„Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“

Lesedauer:4 Minuten

Neue Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) begleitet das Forschungsprojekt MISRIK: „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“

Das Projekt soll durch eindeutige Analyse, die (neu-)rechte Meme-Kommunikation in und um den Bereich der sozialen Medien aufdecken

Die neue Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) wurde am 1. Januar 2022 gegründet und unterstützt seitdem, wie zuvor bereits die Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung, das Verbundprojekt MISRIK, dass im August 2021 begonnen und eine Laufzeit von drei Jahren hat. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" geförderte Forschungsprojekt "MISRIK" befasst sich mit Memen, Ideen und Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation. Es untersucht interdisziplinär, wie rechte und rechtsextreme Aktivistinnen und Aktivisten online, vor allem in sozialen Medien und auf Imageboards, ihre Ideen mittels Memen (multimodale Text-Bild-Arrangements, die sich insbesondere in sozialen Netzen verbreiten) weitertragen, dadurch neue Befürworterinnen und Befürworter gewinnen und wie sie auf besondere Ereignisse, wie zum Beispiel Anschläge, im Netz reagieren.

Dr. Georgios Terizakis, Professor für Politikwissenschaft an der HöMS, ist von Anfang an federführend bei diesem Projekt dabei und forscht in Zusammenarbeit mit Ethnologinnen und Ethnologen der Universität Mainz, dem Informatik-Fachbereich Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) sowie Mitarbeitenden der Kultur- und Wissenssoziologie und der Theoretischen Philosophie von der Technischen Universität Darmstadt. Die Projektkoordination obliegt dem Philosophen Dr. Kai Denker (TU Darmstadt).

Durch die Nutzung digitaler Dienste hat ein Wandel in der rechtsextremen Internetkommunikation stattgefunden, ob es das gesprochene und geschriebene Wort oder die Bildsprache selbst betrifft. Diese Tatsache stellt sowohl für die Bildungs- und Präventionseinrichtungen, als auch den polizeilichen Staatsschutz und die Strafverfolgung eine neue Herausforderung dar.

Im Internet gibt es immer mehr heterogene Netzwerke, in denen rechtsextreme Akteure mit einer Vielzahl von Symbolen und ausgefeilten rhetorischen Mitteln miteinander kommunizieren, ohne dass es mitunter für Außenstehende als rechtsextrem erkennbar ist.

Im Rahmen des Projektes „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“ (MISRIK) werden derartig raffinierte Verbreitungsweisen rechtsextremer Inhalte, die damit verbundenen Weltanschauungen und die programmatischen sowie strategischen Diskurse der neurechten Akteurinnen und Akteure im digitalen Raum analysiert. Die Forschungsarbeiten umfassen das Erheben von Daten, das Führen von Interviews und die Erstellung eines Sammelbandes.

„Die entschlossene Bekämpfung insbesondere des Rechtsextremismus ist für die Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) eines ihrer erklärten Ziele. Aus diesem Grund wollen wir unsere Forschungsanstrengungen weiter ausbauen, um dadurch, gleichsam Erkenntnisse für die Aus-, Fort- und Weiterbildung nutzen zu können“, so der Präsident (kommissarisch) der HöMS, Dr. Walter Seubert.

Die gesammelten Ergebnisse beim Projekt MISRIK sollen dann in Lehrveranstaltungen von Hochschulen sowie Polizeiakademien, Handreichungen für Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftliche Präventionsangebote einfließen.

Die Rechtsextremismusforschung weist in diesem Bereich einen Bedarf auf. Durch das Verstehen rechter Memes mit ihren spezifischen Eigenlogiken kann das Projekt MISRIK nicht nur einen Beitrag dazu leisten, einen Teil der bestehenden Forschungslücke zu schließen, sondern dient gleichzeitig dazu, die Erkenntnisse aufzubereiten und für die polizeiliche und zivilgesellschaftliche Aus- und Fortbildung nutzbar zu machen. Vortragsreihen, Workshops und Lehrmodule sind bereits in Planung.

 

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