Bei einer dreitägigen Exkursion nach Berlin vom 15.-17. Mai 2024 unter dem Thema „Polizei im Lauf der Geschichte“, nahmen 17 Studierende des sechsten Semesters vom Campus Kassel (Fachbereich Polizei) teil. Der Besuch der Hauptstadt sollte einen Beitrag zur Erinnerungskultur und der Geschichte der deutschen Polizei leisten.
Sie besuchten die Topographie des Terrors, in der die Geschichte der Strafverfolgung im Nationalsozialismus sehr eindrucksvoll dargestellt wurde. Ein Workshop für angehende Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte beleuchtete wichtige Ereignisse im Bereich der Polizei: Von der Ausbildung in der Weimarer Republik über die Mitverantwortlichkeit in der Zeit des Nationalsozialismus und der teilweise fehlenden Aufarbeitung in den Anfängen der BRD.
Bei einer Führung an den Überresten der Berliner Mauer wurde die Teilung Berlins erörtert und die Schicksale von Menschen dargestellt, die bei Fluchtversuchen ums Leben gekommen sind. Besonders interessant waren die Berichte des Tourguides, der in seinem Promotionsprojekt zur Volkspolizei der DDR geforscht hatte und so anschaulich darstellen konnte, welche Aufgaben die Volkspolizei im System der DDR wahrnahm. Beim Besuch des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen wurde deutlich, wie stark der staatliche Eingriff in das Leben der Bürgerinnen und Bürger der DDR war. Die Führung wurde von einer Zeitzeugin, einer ehemaligen Insassin des Gefängnisses, geleitet. Die Schilderungen aus ihrem Leben, dem Wunsch zur Ausreise aus der DDR, der Überwachung durch die Stasi, ihrer Inhaftierung und ihrem Leben danach, gaben den Anstoß für viele Fragen der Studierenden und stimmten nachdenklich.
Auch ein Besuch im Bundestag wurde im Rahmen der Exkursion realisiert: Die Gruppe durfte an einer Plenarsitzung teilnehmen und konnte so einige Diskussionen von der Besuchertribüne aus miterleben. Für viele Teilnehmenden war es das erste Mal im Bundestag und eine spannende Erfahrung!