Ein Wifi-6-Aussen-Accesspoint wird an der Wand der Sporthalle in Kassel von einem Techniker montiert

Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit

WLAN Einführung bei der HöMS

Lesedauer:15 Minuten

Die HöMS hat Mitte 2021 die Mittel bereitgestellt bekommen, um flächendeckend ein freies, sowie hochschulinternes WLAN bei der HöMS einführen zu können.

Der Zuschlag für das noch von der damaligen HfPV gestartete Ausschreibungsverfahren wurde im Oktober 2021 durch die Vergabestelle der HZD an die Deutsche Telekom vergeben. Bereits unmittelbar nach Zuschlag wurde am 1. November 2021 ein Projektteam mit der Telekom gebildet und mit der Umsetzung begonnen. Als Projektleiter wurde bei der HöMS (zu dem Zeitpunkt noch HfPV) Christian Mertins bestellt. Als Haushaltsmittel stehen der HöMS insgesamt 850.000 Euro für die Dauer von 4 Jahren zur Verfügung, welche voraussichtlich auch vollumfänglich ausgeschöpft werden müssen.

Bereits im Frühjahr 2021 hatte die ehemalige HfPV 90 LTE-Speedboxen beschafft, mit denen an allen Lokationen bis zur Realisierung des ausgeschriebenen WLAN-Projektes temporär freies WLAN zur Verfügung gestellt werden konnte. Diese werden durch ZV 5 größtenteils sukzessive wieder eingesammelt - bis Ende dieses Jahres. Die Hochschulleitung hat sich aber über das neue „stationäre“ WLAN hinaus dafür entschieden, an den vier Haupt-Campus jeweils mindestens 5 LTE-Speedboxen zu belassen, die bei Bedarf, z. B. bei Nutzung externer Räumlichkeiten oder für besondere Forschungsprojekte genutzt werden können, damit immer WLAN zur Verfügung steht. Zudem ist damit auch die Möglichkeit gegeben, bei physikalischen Netzausfällen, über den aus der Pandemie bereits bekannten Homeoffice-VPN-Zugang, ein Arbeiten in den Liegenschaften zu ermöglichen, auch zukünftig im neuen Hessennetz (ITS) über Hessen-Access.

Hessenkarte mit Markierungen der Standorte der HöMS mit hochschulinternem WLAN

Ziel war es, alle überwiegend durch die HöMS genutzten Gebäude in den Standorten mit freiem WLAN für Studierende, Lehrgangsteilnehmer/-innen, Gäste und natürlich auch für das HöMS Personal auszustatten. Bei der Ausschreibung hat die Projektleitung speziell darauf geachtet, dass der im Oktober 2021 durch die Bundesnetzagentur freigegebene neueste Standard WIFI 6 mit in die Ausschreibung der Hardwareausstattung aufgenommen wurde. Als Folge dessen kann die Projektleitung mitteilen, dass alle AP (Accesspoint=Sendeantenne des WLAN Signales), die wir bei der HöMS verbauen, diesem neuesten Standard entsprechen. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass noch nicht alle Mobile Devices (z. B. Handy oder Laptops) diesen Standard unterstützen, aber die meisten gängigen zukünftigen neuen Modelle diverser Hersteller dies tun werden. Der Vorteil ist zum einen eine höhere Bandbreite des Datentransfers und zum anderen durch 4 unterschiedliche Gigaherz-Bereiche eine deutlich großflächigere Abdeckung der Ausstrahlung des WLAN Signales.

Keine Sorge, es werden auch alle bekannten „alten“ Standards (2,4 GHz und 5 GHz) unterstützt, so dass sich niemand ein neues Gerät anschaffen muss.

Ein Servicelevel-Rahmenvertrag mit der deutschen Telekom regelt darüber hinaus, das automatisch alle Accesspoints, IT-Schnittstellen und Leitungen überwacht werden und im Störungsfall grds. innerhalb von 2 Werktagen wieder durch diese in Betrieb genommen werden.

Die Ausstattung an den Standorten

In Wiesbaden haben wir den flächenmäßig und aufgrund der höchsten Gebäudeanzahl größten Standort zu versorgen, so dass hier insgesamt 122 AP montiert wurden, in Kassel sind zunächst 36 (diese werden nach COME-Umbaumaßnahmen noch auf ca. 50 erweitert), in Mühlheim werden die WLAN-Signale mit 52 AP ausgestrahlt und in Hünstetten funken 2 AP. Für Gießen sind 21 und für Lich 20 Sender geplant. Den nur temporär genutzten Standort Calden werden wir nicht mit einem eigenen AP-Anschluss der Deutschen Telekom ausstatten, sondern hier stattdessen den Kolleginnen und Kollegen, die dort das Fahrtraining abhalten, eine LTE Speedbox zur Verfügung stellen, damit sie und die Lehrgangsteilnehmer dort WLAN zur Verfügung haben.

Teilweise sind die „indoor“-montierten AP der Telekom sichtbar, teilweise nicht. Dies liegt daran, das in neueren Gebäuden mit sog. Dämmschutzdecken die Möglichkeit bestand, diese unsichtbar auf der Deckenkonstruktion zu befestigen.

Um in Hünstetten, Wiesbaden, Kassel und Mühlheim auch stark frequentierte Außenbereiche ebenfalls mit WLAN Signalen zu versorgen, haben wir hier insgesamt 5 Outdoor AP im Einsatz.

Tatsächlich erfordert eine so dimensionierte WLAN Versorgung aber noch viel mehr Technik. An den Einstiegspunkten der Leitungen wurden neue leistungsstarke Router und Anschlußtechnik der Deutschen Telekom installiert, sowie in allen Netzknoten und Technikräumen, von denen aus die Accesspoints mit Strom und Daten versorgt werden, sind unterschiedliche Netzwerk-Switche verbaut. Zurzeit befinden sich 49 aktive Switche online. Darüber hinaus wurden ca. 1000 Netzwerkkabel in LWL und Kupfer verlegt, sowie die teilweise dazu angebrachten Kabelführungen und Halterungen montiert.

Ein Wifi-6-Aussen-Accesspoint wird an der Wand der Sporthalle in Kassel von einem Techniker montiert

Wann haben alle WLAN?

Trotz diverser Ausfälle und Verschiebungen, u. a. wegen Corona, aber auch aufgrund der angespannten weltweiten Lieferketten im Bereich der IT-Produkte und nicht zu Letzt auch aufgrund des parallel laufenden Fusionsprozesses, in welchem das IT-Personal der HöMS stark eingebunden war und ist, konnte die Projektleitung mit massivem Einsatz des IT-Personals aus SG 51 und SG 52, den selbst gesetzten sportlichen Zeitplan einhalten.

In Kassel sind bereits alle umsetzbaren AP montiert. Genauso sind Wiesbaden, Mühlheim und Hünstetten fertig ausgestattet. In Lich planen wir, bis Mitte September die Montage abgeschlossen zu haben. Für Gießen haben wir bereits die Leitung geschaltet und die gesamte Hardware bestellt (diese liegt auch schon bei der Telekom bereit). Jetzt müssen wir warten, bis das LBIH hier mit der Netzwerkneuverkabelung fertig ist. Gemäß den letzten Rückmeldungen des LBIH, können wir hoffentlich in der letzten Septemberwoche mit der Montage der AP in Gießen beginnen. Das WLAN ist dort dann auch sofort einsatzbereit.

Alle bereits installierten WLAN-Zonen wurden durch die deutsche Telekom und ZV5 geprüft und es steht zu 90% in den Gebäuden und den wichtigsten Außenbereichen WLAN zur Verfügung. 90% bedeutet, das natürlich nicht absolut jeder Bereich, z. B. Keller, Aufzugsschächte, Garagen, etc. abgedeckt werden können; dies hätte den (finanziellen) Rahmen gesprengt. Teilweise besteht auch die Möglichkeit, dass ein zwar abgedeckter Bereich von dem ein oder anderen Handy nicht erkannt wird. Hier kann man nur empfehlen, den WLAN-Adapter des eigenen Gerätes zu prüfen, zu aktivieren und darauf zu achten, dass die Firmware aktuell ist, alle WLAN Bereiche (z. B. 2,4 und 5 GHz) aktiviert sind, sowie alle System-Updates installiert sind.

An allen Standorten werden wir das Abstrahlverhalten weiterhin beobachten. Wir sind auch dankbar über Meldungen von Bereichen mit wenig Empfangsstärke, um ggf., falls das Budget dies zulässt, aufzustocken.

Wie erfolgt der Zugriff

Der öffentliche HöMS WLAN Hotspot der deutschen Telekom, den alle nichtprivaten und privaten WLAN-fähigen Geräte kostenfrei nutzen können, ist standortspezifisch gekennzeichnet.

Wenn man z. B. mit einem Handy danach sucht, findet man beispielsweise in Mühlheim den Hotpot „HöMS-MH“. Nach der WLAN-Netz-Auswahl muss man zunächst die AGB der deutschen Telekom, die als Internet-Web-Page angezeigt werden, akzeptieren. Danach ist der Zugang für 24 Stunden frei geschaltet. Dies ist dann für die nächsten 4 Jahre täglich wiederholbar, je nach Bedarf.

Ausblicke

Neben dem öffentlichen Hotspot der deutschen Telekom haben wir die Einführung eines HöMS SSID Konzeptes („Service Set Identifier“ =WLAN-Netzwerkname) geplant. Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, mit den dienstlichen Endgeräten (u. a. Laptops, Handys) über weitere sichtbar und unsichtbar ausgestrahlte WLAN-Netze in den Lokationen auf die LAN-Infrastruktur – HöMS IT - zuzugreifen. Diese sog. Sicherheitshotspots sind nur für ganz bestimmte von ZV 5 definierte Mobile IT-Komponenten nutzbar. Technisch wird das Signal vom Hotspot aufgefangen und bevor es die Liegenschaft verlässt in das entsprechende IT-Netz der HöMS geleitet.

Ein weiteres WLAN-SSID-Netz wird ausschließlich für IT-Komponenten des neuen ITS-Land Hessen-Netzes der HöMS ausgestrahlt (HöMS-ITS) und durch die Kolleginnen und Kollegen von ZV 5 voreingestellt. Dieser Zugang ist speziell verschlüsselt und durch ein 17-stelliges Kennwort gesichert. Sobald man eine Liegenschaft der HöMS aufsucht und die IT eingeschaltet wird, verbindet sich das Gerät mit diesem WLAN-Netz, sofern nicht eine drahtgebundene Variante genutzt wird.

Fazit

Was lange währt….. . Ja, es hat gedauert, aber wir haben mit der temporären Bereitstellung der LTE Boxen eine gut funktionierende Übergangslösung schaffen können.

Das permanente Einfordern der Hochschulleitung HöMS beim Innenressort, sowie die auch dort bekannten ständig steigenden Anforderungen an eine moderne Hochschule, haben bei den Entscheidungsträgern für die Geldmittelbereitstellung gesorgt.

Alleine an dem finanziellen Größenvolumen ist erkennbar, dass dies kein Heim-WLAN-Projekt war und ist. Was die Hardware angeht, sind wir die ersten, die von der Deutschen Telekom mit dem neuesten WIFI 6 Standard ausgestattet wurden. Das bedeutet selbst in der schnelllebigen IT-Welt zumindest für die nächsten 6 bis 8 Jahre den modernsten status-quo im Bereich WLAN. Danach bleibt zu hoffen, dass die politisch verantwortlichen Entscheidungsträger wieder finanziell dafür Sorge tragen werden, die Haushaltsmittel bereit zu stellen, um die nächste Liga in der WLAN Welt zu beschaffen, die dann zur Verfügung stehen wird oder sich zumindest bereits in den Startlöchern befinden wird.

Der WLAN-Vertrag mit der Deutschen Telekom aus der bestehenden Ausschreibung ist für 4 Jahre festgelegt. Ob, bzw. wie dann im 3. Quartal 2024 eine neue Ausschreibung erfolgen wird, ist schon jetzt in der Klärung, da evtl. wieder damit zu rechnen ist, dass das Volumen eine europaweite Ausschreibung erfordert.

Bis dahin hoffen wir, die Hochschulleitung und ZV 5, dass jederzeit eine gute WLAN-Versorgung an allen unseren Campus und Außen-Standorten zur Verfügung steht.

Schlagworte zum Thema